Wohrateiche

Verbandsversammlung beschließt Schlitzung und Renaturierung der Deiche

Der Landeswohlfahrtsverband ist ein großer Grundbesitzer, zu wessen Grundbesitz unter anderem ausgedehnte Waldgebiete in der Region rund um das ehemalige Kloster Haina zählen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden hier zwecks Energiegewinnung durch Wasserkraft zwei Teiche angelegt. Neben der Energiegewinnung diente die Teichanlage als Erholungsort mit Bademöglichkeit für die anliegende Bevölkerung.

Die Anlage befindet sich innerhalb eines Naturschutzgebietes. Der Schutzzweck dieses Gebietes betrifft die Auwälder oberhalb des oberen der beiden Teiche.

In der näheren Vergangenheit wurde die Anlage als solche jedoch maßgeblich für Erholungszwecke genutzt. Der Mangel an adäquater Pflege führte außerdem zu einer großteiligen Verwilderung der gesamten Teichanlage und des umliegenden Gebietes.

Aufgrund der klimatischen Veränderungen und diverser Hochwässer in Mitteleuropa nach Starkregen-Ereignissen wurden durch die neue Sensibilisierung für die Thematik neue Berechnungen über zu erwartende Wassermassen, die auf den Damm drücken, durchgeführt. Die Neuberechnungen sahen im Ergebnis vor, diese Dämme zu verstärken. Dies beinhaltete Sofortmaßnahmen, sowie mittel- und langfristige Maßnahmen zur Außergefahrensetzung der Anlage. Eine Ertüchtigung der Dammanlagen wäre mit einem kalkulierten Kostenrahmen von 3 Mio. Euro möglich gewesen.

Alternativ dazu bestand die Möglichkeit, die Dämme zu schlitzen, d.h. sie außer Funktion zu setzen. Dies beinhaltete die Renaturierung der ehemaligen Teichflächen, sodass der Bach wieder seinen natürlichen Verlauf nehmen könnte, wodurch sich die standorttypische Flora und Fauna wieder entfalten könnte. Da eine solche Maßnahme einen Fördermittelanteil von 75% der Landesregierung beinhalten würde, ließen sich auf diesem Weg ca. 1,1 Mio Euro einsparen. Aus diesen Gründen hat sich die Verbandsversammlung für die Schlitzung der Deiche bei gleichzeitiger Renaturierung entschieden.

Skip to content