Hinter jedem Opfer steht eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf 5. Februar 20255. März 2025 Transportliste, welche Häftlinge wohin transportiert wurden. Hessenweiter Gedenktag am 27. Januar erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus Das Orchester der Christian-Rauch-Schule in Bad Arolsen. 80 Jahre ist es her, dass die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz befreite. Anlässlich dieses Jahrestages luden das Land Hessen, der Landeswohlfahrtsverband Hessen und kommunale Spitzenverbände in Hessen zu einer zentralen Gedenkfeier ins Bürgerhaus nach Bad Arolsen ein. Neben hessischen Politiker*innen wie dem Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) hielten auch die Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) und der Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) bewegende Reden gegen das Vergessen. Markus Röder, Bürgermeister der Gemeinde Hofbieber und Präsident des Hessischen Städte- und Gemeindebundes appellierte an die gemeinsame Verantwortung der demokratischen Gesellschaft und Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, verwies auf die Initiativen der Arolsen Archives wie #everynamecounts oder #StolenMemory, die beide eine Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart herstellen. Kennzeichentafel für Häftlinge in den Konzentrationslagern. Musikalisch feierlich eingerahmt wurde die Gedenkveranstaltung durch das Orchester der örtlichen Gesamtschule. Nach der Veranstaltung nutzten viele Gäste die Möglichkeit, die bedeutende Sammlung der Arolsen Archives zu besichtigen. Viele Listen, Karteikarten und aus Sträflingskleidung ausgeschnittene Kennzeichnungsnummern erzählen von den hier begangenen Verbrechen und ließen alle Besucher zutiefst berührt und schockiert zurück. Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft. Ein großer Teil der rund 30 Millionen Dokumente ist inzwischen im Online-Archiv der Arolsen Archives verfügbar. Bei #everynamecounts sind Online-Besucherinnen und Besucher aufgerufen, die Arbeit der Arolsen Archives zu unterstützen. Die Schicksale von 17,5 Millionen Menschen sind zwar eingescannt, müssen allerdings in Datenbanken eingetragen werden. Bisher haben über 170.000 freiwillige Unterstützer*innen geholfen, mehr als 7 Millionen Dokumente konnten so schon bearbeitet werden. Michael Thiele, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landeswohlfahrtsverband Hessen: „Die furchtbare Geschichte der Opfer wird durch diese nüchternen Akten und Listen wieder lebendig. Aus dieser Geschichte zu lernen, heißt unsere politische Zukunft bewusst und in dieser Verantwortung zu gestalten.“ Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen lagern in den Arolsen Archives. Der International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen verwahrt ca. 55 Millionen Dokumente aus der Zeit des NS-Regimes. Darunter die Nummern von der Kleidung der Häftlinge und den zugeordneten Personendaten.