Gedenkstätte Hadamar

Jährlich 18.000 Besucher.

Am 1. September dieses Jahres feiert die Gedenkstätte in Hadamar ihr 30-jähriges Jubiläum. Obwohl bereits 1953 im Foyer des Haupthauses ein Relief enthüllt wurde, welche der Opfer der Euthanasie gedachten, dauerte es bis 1983, bis eine Gedenkstätte eingerichtet werden konnte. Es war ein langer Weg der Bewusstseinsbildung dieses besonderen Ortes, welcher eine der wenigen authentischen Stätten der massenhaften Vernichtung von Menschen mit Behinderung während des Faschismus darstellte.

Die ersten Jahre galten der Entwicklung einer Ausstellung und der Herrichtung des Kellers. Mit dem Beginn der Errichtung einer Ausstellung ist eine Fülle an Publikationen erschienen, die sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus, der Methodik und Funktionsweise auseinander setzte. Es wurden viele Einzelschicksale der Opfer sowie der Täter ermittelt, dargestellt und aufgearbeitet sowie in deren Folge auch die Historie der Ermordung der behinderten Menschen in den sogenannten Übergangseinrichtungen ab 1942.

Ein Studientag in Hadamar wurde Teil der Ausbildung von vielen Krankenpflegeschulen, Erzieherschulen und Soldaten. In den vergangen Jahrzehnten lag der Schwerpunkt bei Schulklassen aus der näheren Umgebung aber auch aus anderen Bundesländern. Die Besucherzahlen wuchsen auf über 18.000 Besucher pro Jahr. Die Kapazitätsgrenzen sind mittlerweile erreicht. Auf der Zukunftsagenda stehen der Ausbau des Dachbodens mit zwei Seminarräumen und ein neue mobile Ausstellung.

Heute ist Hadamar ein ganz besonderer Ort in der politischen Bildung. Neben der Gedenkstätte entstanden der Förderverein der Gedenkstätte, der Sitz der internationalen Bildungsstätte des Internationalen Bundes und der Sitz des Europäischen Netzwerks der Karawane 2000 für Vielfalt und Verständigung, welche die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt stellt.

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